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Über COMPASS-W

Identifikation gleicher und gleichwertiger Arbeit leicht gemacht.

woman selecting cards

Was ist COMPASS-W?

COMPASS-W ist eine Webanwendung, die es Unternehmen ermöglicht, gleiche und gleichwertige Arbeit für ihre Arbeitsplätze zu ermitteln. Damit sollen insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei der diskriminierungsfreien Bewertung von Tätigkeiten unterstützt werden. Eine solche Bewertung ist die Grundlage für die Umsetzung des Entgeltgleichheitsgrundsatzes in der Praxis, wonach alle Beschäftigten unabhängig von ihrem Geschlecht für gleiche und gleichwertige Arbeit gleiches Entgelt erhalten sollen. Die niedrigschwellige und kostenlose Anwendung COMPASS-W unterstützt Unternehmen bei der diskriminierungsfreien Arbeitsbewertung und leistet damit auch einen Beitrag zum Abbau geschlechtsspezifischer Entgeltunterschiede in bestehenden Entgeltstrukturen. COMPASS-W wird in einem gemeinsamen Projekt des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und INES Analytics GmbH entwickelt und von der Europäischen Union gefördert.

Auf welcher Basis bewertet COMPASS-W?

COMPASS-W basiert auf der Weiterentwicklung bekannter Instrumente zur diskriminierungsfreien Bewertung von Tätigkeiten, u.a. dem Paarvergleich im Entgeltgleichheits-Check (eg-check.de) und dem Comparable Worth Index (CWI)*. Im Rahmen von COMPASS-W wird eine repräsentative Beschäftigtenbefragung von mindestens 30.000 Personen durchgeführt und eine wissenschaftlich fundierte Arbeitsbewertung umgesetzt. Auf Basis der erhobeneren Daten wird ein neuer Index für gleichwertige Arbeit (IngA) entwickelt, der in die Webanwendung COMPASS-W integriert wird. Jeder Tätigkeit kann so ein wissenschaftlich fundierter Wert zugewiesen werden. IngA orientiert sich eng an den Vorgaben der Entgelttransparenzrichtlinie (EU) 2023/970. Diese schreibt vor, dass vier Hauptkriterien (Kompetenzen, Belastungen, Verantwortung und Arbeitsbedingungen) bei der Bewertung von Tätigkeiten berücksichtigt werden müssen.

*Klammer, Ute, Christina Klenner und Sarah Lillemeier (2018): „Comparable worth“. Arbeitsbewertungen als blinder Fleck in der Ursachenanalyse des Gender Pay Gaps? Duisburg: Institut Arbeit und Qualifikation. IAQ-Forschung, 2018-04. Und Klammer, Ute et al (2022) „Evaluative Diskriminierung“: Arbeitsbewertung als blinder Fleck in der Analyse des Gender Pay Gap. In: Köln Z Soziol (2022) 74:233–258.

Female and Male colleague working on a computer
Female engineer doing 3D modeling

Datensicherheit wird großgeschrieben

Die Webanwendung COMPASS-W setzt auf einfache und niedrigschwellige Bedienung, höchste Datensicherheit, leichte Verständlichkeit und Praktikabilität. Unternehmen benötigen lediglich die vorhandenen Tätigkeitsschlüssel aus dem Meldeverfahren der Sozialversicherung und erhalten auf Knopfdruck Informationen über eine diskriminierungsfreie Bewertung von Anforderungen und Belastungen für jede Tätigkeit in ihrem Unternehmen. Die Zuordnung erfolgt vollständig anonym, da weder Personaldaten noch sonstige Informationen aus den Unternehmen weitergegeben werden müssen und gespeichert werden.

Rechtlicher Hintergrund

Im Juni 2023 ist die Entgelttransparenzrichtlinie (EU) 2023/970 (ETRL) in Kraft getreten. Ziel der Richtlinie ist es, den Grundsatz des gleichen Entgelts für alle Beschäftigten unabhängig vom Geschlecht bei gleicher oder gleichwertiger Arbeit in die Praxis umzusetzen. Artikel 11 der ETRL sieht vor, dass Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten bei der Umsetzung der Richtlinie durch technische Hilfe unterstützt werden. Darüber hinaus sind nach Art. 4 Abs. 2 ETRL diskriminierungsfreie Analyseinstrumente leicht zugänglich zu machen. Die kostenlose und leicht zugängliche Webanwendung COMPASS-W soll die Umsetzung der ETRL unterstützen.

team meeting with a female in foreground

Was ist der Gender Pay Gap?

Laut dem Statistischen Bundesamt liegt der Gender Pay Gap in Deutschland nach wie vor bei 18 % und hat sich in den letzten 15 Jahren kaum verändert. Damit liegt Deutschland weiterhin deutlich über dem EU-Durchschnitt von 13 %. Auch bei vergleichbarer Tätigkeit, Qualifikation und Erwerbsbiografie erhalten Frauen durchschnittlich 6 % weniger pro Stunde als ihre männlichen Kollegen. Eine Ursache für die Entgeltlücke sind intransparente und veraltete Entgeltstrukturen sowie unzureichendes Wissen über die Reichweite des Entgeltgleichheitsgrundsatzes. Für viele Unternehmen ist es eine Herausforderung, gleichwertige Arbeit zu definieren. Insgesamt stärkt die Webanwendung COMPASS-W die Kenntnisse und das Fachwissen zum Entgeltgleichheitsgrundsatz und fördert somit geschlechtsneutrale Entgeltsysteme und -strukturen. Sie trägt damit zukunftsweisend zur Förderung der Entgeltgleichheit zwischen den Geschlechtern bei, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen.

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Kontakt

Wenn Sie Fragen zu diesem Projekt haben, kontaktieren Sie uns bitte unter der folgenden E-Mail-Adresse:

​COMPASS-W wird in einem gemeinsamen Projekt des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der INES Analytics GmbH entwickelt und von der Europäischen Union gefördert.
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Finanziert von der Europäischen Union
Disclaimer: Finanziert von der Europäischen Union. Die geäußerten Ansichten und Meinungen sind jedoch ausschließlich die des Autors/der Autoren und spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Europäischen Union oder des BMFSFJ wider. Weder die Europäische Union noch das BMFSFJ können für diese verantwortlich gemacht werden.
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